Was kostet ein Patent anmelden in Deutschland?

Mit einem Patent die eigenen Ideen schützen – das wünschen sich viele Unternehmen. Doch was kostet das? Und kann ich vielleicht eine Förderung bekommen?
Das Wichtigste in Kürze
  • Patente schützen innovative Ideen und stärken die Marktposition von Unternehmen: eine qualitativ hochwertige Patentanmeldung ist entscheidend für den Erfolg! 
  • Die Kosten für eine Patentanmeldung hängen stark vom Umfang und der Qualität der Beschreibung ab – zu knappe Darstellungen können später zu Problemen und höheren Gesamtkosten führen. 
  • Förderprogramme wie WIPANO unterstützen vor allem kleine und mittlere Unternehmen finanziell bei der Patentierung und ermöglichen so einen soliden Einstieg in den gewerblichen Rechtsschutz.

 

Inhalt

Warum Patente wichtig sind: Schutz und Chancen für Ihr Unternehmen

Wovon hängen die Kosten für eine Patentanmeldung ab?

Warum kurze Erfindungsbeschreibungen oft teurer werden können

Qualität ist entscheidend – für die Erteilung und die Durchsetzung des Patents

Fördermöglichkeiten: Wie das WIPANO-Programm bei den Kosten helfen kann

FAQ Kosten Patentanmeldung Deutschland

 

 

Warum Patente wichtig sind: Schutz und Chancen für Ihr Unternehmen

Patente bedeuten Schutz. Mit einem zielgerichteten Ideenschutz kann die eigene Marktposition erheblich verbessert werden und Schutzrechte sind oft Türöffner für neue Möglichkeiten. Doch nur eine qualitativ hochwertige Patentanmeldung hält, was sie verspricht.

 

Wovon hängen die Kosten für eine Patentanmeldung ab?

Die Qualität einer Patentanmeldung und des daraufhin hoffentlich erteilten Patents hängt maßgeblich von der Qualität der Beschreibung und Beanspruchung der Erfindung ab. Die Kosten für ein Patent hängen wiederum maßgeblich vom Umfang und Detaillierungsgrad der Erfindungsbeschreibung und -beanspruchung ab. Für eine qualitativ gute Ausarbeitung müssen Sie mit Kosten von mindestens 3500 € rechnen. Hinzu kommen noch die sich daraus ergebenden amtlichen Anmeldegebühren.

 

Warum kurze Erfindungsbeschreibungen oft teurer werden können

Abzuraten ist von sehr kurzen Erfindungsbeschreibungen, nur weil der Anmeldegegenstand technisch vermeintlich einfach zu sein scheint. Erfahrungsgemäß ist gerade bei solchen Erfindungen eine ausführliche Darstellung mit allen Vorteilen empfehlenswert, da solche Erfindungen vielfach, wenn sie einmal zu Papier gebracht wurden, als vermeintlich naheliegend betrachtet werden. Die Prüfer bei den Patentämtern neigen bei solchen Erfindungen, was menschlich ist, regelmäßig zu einer rückschauenden Betrachtungsweise, bei der Dinge für selbstverständlich genommen werden, die gerade nicht selbstverständlich sind. Nur mit guten Argumenten, die sich aus der Patentanmeldung ableiten lassen, können solche Widerstände überwunden werden.

 

Qualität ist entscheidend – für die Erteilung und die Durchsetzung des Patents

Zusammengefasst meint Qualität vorliegend

  1. zum einen die Qualität, die es braucht, damit das Patenterteilungsverfahren erfolgreich bestritten werden kann

Denn das hierbei zu durchlaufende Prüfungsverfahren, ist erfahrungsgemäß immer für Überraschungen gut, selbst dann, wenn zuvor eine Stand-der-Technik-Recherche durchgeführt wurde. Deshlab bedarf es einer ausreichenden Beschreibung/ Offenbarung als quasi Manövriermasse zur erfolgreichen Abgrenzung im Prüfungsverfahren . Und zwar so, dass auch dabei die neu zu formulierenden Patentansprüche ein für Sie wertvolles Produkt abbilden und einen Gegenstand umfassen, der nicht ohne Weiteres umgangen werden kann.

  1. zum anderen die Qualität, die erforderlich ist, damit das später erteilte Patent auch gut durchsetzungsfähig ist und/oder Gegenstand von Lizenzen sein kann.

Geringere Kosten fallen gegebenenfalls für sogenannte Notanmeldungen an, die z.B., weil eine Messe ansteht, kurzfristig eingereicht werden müssen. Allerdings sollte auf eine solche Notanmeldungen in der Regel eine Nachanmeldung folgen, in der die Erfindung nochmals ausführlicher und gründlicher dargestellt wird.

 

Fördermöglichkeiten: Wie das WIPANO-Programm bei den Kosten helfen kann

WIPANO ist ein Förderprogramm des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und bedeutet „Wissens- und Technologietransfer durch Patente und Normen“.

Es ist derzeit eines der wertvollsten Förderungswerkzeuge für KMUs und bestimmter freier Berufe, wenn es um die finanzielle Unterstützung zur Patentierung von Innovationen geht. Es bleibt zu hoffen, dass diese Möglichkeit der unbürokratischen Förderung auch unter der derzeitigen Bundesregierung erhalten bleibt.

Mit einer Gesamtfördersumme von maximal 16.600 € und einer Förderquote von 50 % kann vielfach bereits ein richtig guter Basisschutz geschaffen werden.

WIPANO gliedert sich nach einzelnen Leistungspakete: LP1 bis LP5, die unterschiedlich bezuschusst werden.

Höhe der Zuwendungen

LP Bezeichnung Unternehmen (KMU) –
(Maximale Zuwendungssummen)
LP 1 Beratung und Detailprüfung hinsichtlich Neuheit  800 Euro
LP 2 Detailprüfung hinsichtlich wirtschaftlicher Verwertung
Prüfung auf wirtschaftliche Verwertbarkeit (u.a. Kosten-Nutzen-Analyse, Wirtschaftsrecherchen, Marktanalyse)
 800 Euro
LP 3 (Strategie-)Beratung und Koordinierung zur Schutzrechtsanmeldung
Pflicht bei Auslandsanmeldungen: Beratung zur Auslandsanmeldung
 1.000 Euro
LP 4 Schutzrechtsanmeldung
(Amtsgebühren und Ausgaben für Patentanwälte)
10.000 Euro
LP 5 Aktivitäten zur Verwertung  4.000 Euro
Summe   16.600 Euro

Quelle: WIPANO

Beantragen können Sie die Fördermittel hier oder über die Internetseite des Deutschen Patent- und Markenamts.

Zuständig für das Programm ist der:

Projektträger Jülich (PtJ)
Forschungszentrum Jülich GmbH
GTI 2 -Technologietransfer-
Zimmerstraße 26-27
10969 Berlin
E-Mail: wipano-ptj@fz-juelich.de
Tel.: +4930/ 20199-535
Fax: +4930/ 20199-470

 

 

FAQ Kosten Patentanmeldung Deutschland

 

1. Was kostet eine Patentanmeldung in Deutschland im Durchschnitt?

Für eine qualitativ hochwertige Patentanmeldung müssen Sie in Deutschland mit Kosten ab ca. 3.500 € für die Ausarbeitung durch einen Patentanwalt rechnen. Hinzu kommen die amtlichen Anmeldegebühren, sodass Gesamtkosten zwischen 4.000 € und 7.000 € typisch sind – abhängig von Umfang und Komplexität.

 

2. Welche amtlichen Gebühren fallen bei einer Patentanmeldung an?

Beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) betragen die Anmeldegebühren derzeit 60 € (elektronisch) bzw. 70 € (papierbasiert). Hinzu kommen Prüfungsgebühren (350 €) und ggf. Jahresgebühren zur Aufrechterhaltung des Patents.

 

3. Gibt es Förderungen, die bei den Kosten helfen?

Ja. Das WIPANO-Programm des BMWK fördert kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie bestimmte Freiberufler mit bis zu 50 % der Kosten, maximal ca. 16.600 €. Dadurch lassen sich die Kosten einer Patentanmeldung erheblich reduzieren.

 

4. Sind „schnelle“ Notanmeldungen günstiger?

Ja, sogenannte Notanmeldungen können günstiger sein, da sie meist kürzer und einfacher ausgearbeitet werden, z. B. wenn kurzfristig eine Messe ansteht. Allerdings sollte anschließend eine ausführlichere Nachanmeldung erfolgen, was zusätzliche Kosten verursacht.

 

5. Warum ist eine gute Patentanmeldung so wichtig?

Eine qualitativ hochwertige Patentanmeldung ist entscheidend, damit das Patent später erteilt wird und gegen Nachahmer durchgesetzt werden kann. Eine zu knappe oder ungenaue Beschreibung kann dazu führen, dass der Schutz später nicht greift oder das Patent leichter umgangen wird.

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